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01.03.2013

Langkofel und Plattkofelscharte

von E. Kasslatter

Am Morgen aufstehen und den wunderschönen verschneiten Langkofel im Morgenrot zu bewundern ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis: dies aber an diesem Tag, mit Kaiserwetter und mit dem Wissen bald dort oben, mitten in diesem Dolomitriesen zu stehen und den Tiefschnee unter den Skiern zu spüren, lässt einen ins Schwärmen geraten. Also los, um halb 9 Uhr morgens:

Adam von den Catores holt mich pünktlich in St. Christina ab und nach einem kurzen Kaffeestop im Bar Saltos in Wolkenstein geht’s weiter mit dem Auto über die Passstraße bis zum Rifugio Passo Sella, kurz unterhalb des Sellajochs.

Den ersten Teil des Aufstieges sparen wir uns und fahren mit dem Sessellift "Sasso Levante" nach oben. Nach einer kurzen Fahrt durch Tiefschnee heißt es auffellen und über den Osthang Richtung Toni Demetz Hütte. Der Aufstieg ist zwar steil, aber mit einem gemütlichen Rhythmus gut zu schaffen. Die Sonne wärmt während ich mit jeder Spitzkehre versuche, meine Technik, welche mir Adam mit viel Geduld beigebracht hat zu verbessern.

An der Toni Demetz Schutzhütte (1954 von Giovanni Demetz erbaut) angekommen, gönnen wir uns einen Schluck Tee und genießen die Sonnenstrahlen, während noch einige Tourengeher nachkommen. Dann Felle runter und ab Richtung abfahrt durch die Langkofelscharte. Wir sind die Ersten, dürfen den unglaublich leichten Pulverschnee als Erste mit unseren Skiern durchfahren. Immer wieder bleiben wir stehen und blicken zu den imposanten Dolomitenwänden welche links und rechts von uns emporragen, hoch.

Adam zeigt mir immer wieder einige Routen welche im Sommer geklettert werden: auch die Normalroute auf den Langkofel welche ich vor drei Jahren mit ihm gegangen bin. Einmal auf dem Gipfel des Grödner Hausberges stehen war schon seit langer Zeit ein Traum, der 2010 Wirklichkeit geworden ist, an einem sonnigen Septembertag, an dem die Sonne so vom Himmel geschienen hatte wie heute.

Aber weiter: der Schnee reicht bis zu den Knien, aber da er so leicht und locker ist, spürt man ihn kaum beim Abfahren. Nach zahlreichen Serpentinen im Tiefschnee fahren wir nach links, Richtung Plattkofelscharte, denn bei diesem Schnee wäre es eine Sünde diese Abfahrt wegzulassen. Das heißt zwar nochmals auffellen und bergauf Richtung Plattkofenscharte, aber die weiteren Spitzkehren lohnen sich sicherlich für die anschließende Abfahrt. Wir steigen nicht ganz auf, denn der letzte Abschnitt ist eng und auf diesen verzichten wir gerne. Die Abfahrt ist Genuss pur, auch wenn es mich einmal so richtig hinhaut....vor lauter Übermut verlagere ich mein Gewicht etwas zu weit nach vorne und eine kleine Kuhle bewirkt einen Vorwärtssalto der akrobatischen Art.

Aber weiter...denn die Abfahrt ist noch nicht zu Ende. Es geht bis zu den "Plans de Cunfin" wo wir noch einen langen Abschnitt durch den tief verschneiten Wald fahren: immer wieder bleiben wir stehen und fangen den Zauberwald mit der wunderschönen Schneedecke mit unseren Kameras ein.

Jetzt ist immer wieder kurzes Schieben angesagt, denn die Tiefschneeabfahrten sind hier zu Ende. Wir fahren bis Monte Pana und mit dem Sessellift hoch bis Mont Sëura, denn wir müssen ja noch zurück zum Sellajoch um Adam's Auto zu holen. Zwischendurch noch ein gutes Mittagessen (obwohl es schon 4 Uhr Nachmittags ist) auf der Vallongia Hütte und dann über die Pisten bis Plan de Gralba und mit den Sesselliften von Piz Setëur und Sole nochmals nach oben. Die letzte Abfahrt bis zum Auto auf Sellajoch und nach Hause...mit den wunderschönen Erinnerungen eines perfekten Skitourentages.

 

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