Detail

24.07.2017

Mëisules dala Biesces 2457 m »Maghi i Maghetsch« (Westwand)

von Ivo Rabanser - Bergführer der Gardenaguides

Die begrünte Kanzel der Mëisules dala Biesces (2457 m), auf der in vergangenen Zeiten die Schafe weideten (der Name bedeutet eben »Sella der Schafe«), wurde ab Mitte der 80er Jahre das Revier einer jungen Grödner Klettergeneration, die an den kompakten Kalkplatten kühne und rasch zu erreichende Aktion fand.

Erste Begehung
Ivo Rabanser und Stefan Comploi, 10. Juli 1988


Schwierigkeit
8 (eine Stelle), 7+ (drei Passagen), recht anhaltend 7 und 6+ (oder 7/A0)


Wandhöhe/Zeit
300 m / 11 Seillängen / 5-6 Stunden


Charakter
Diese massive Felsschulter an der westseiten unteren Etage des Sellastocks, bildet den Sockel der Murfrëittürme und fällt mit prallen Wänden direkt zur Grödnerjoch-Passstraße ab.

An dieser bis zu 300 Meter hohen Plattenflucht wurde eine Reihe neuzeitlich kühne Linien erschlossen, die wegen ihrer westlichen Ausrichtung bereits im Frühjahr bis im Herbst begehbar sind.


»Maghi i Maghetsch« (= Zauberer und Zauberlehrling) ist ein modernes Masterpiece mit klassischer Absicherung und eindrucksvoller Linie mitten durch den kompaktesten Bereich der Plattenmauer. Dabei wird im unteren Teil ein markantes Dach überwunden und jede Menge steile Platten mit Grifflöchern geboten.

 

 

Herrliche Kletterei mit anhaltenden Schwierigkeiten. Während die schwierigsten Passagen relativ gut abgesichert sind, lässt die Haken- und Sanduhrendichte in den leichteren Abschnitten merklich nach und erfordert Eigeninitiative sowie Spürsinn für die günstigste Linie.

 

In den schwierigen sieben Seillängen, prächtiges Kalkgestein wie aus einem Guss, während im Ausstieg die Qualität des Felsen nachlässt. Mit zwei 60 m Seile lässt sich recht flott über die Route abseilen.


Während der ersten Begehung wurden insgesamt 18 Normalhaken und 2 Bohrhaken verwendet. Später ist die Route sanft nachsaniert worden.

 


Material:
Standplätze mit gebohrten Ringen. Zu den vorhandenen Zwischenhaken und zahlreiche bereits gefädelte Sanduhren sind ein Satz Cams (Kleine Gr. bis 2) sowie Kevlar-Schlingen erforderlich.


Anfahrt
Brennerautobahn > Ausfahrt Klausen > Gröden > Grödnerjoch-Passstraße (bis unter den Mëisules-Wänden)


Talorte
Wolkenstein (1540 m) oder St. Christina (1428 m) in Gröden


Stützpunkte
Chalet Gérard (1950 m)


Parken

An der Grödnerjoch-Passstraße, nach dem »Chalet Gérard«, bei Parkplatz an einer scharfen Rechtskurve parken. Keine Wertsachen im Auto hinterlassen!


Einstieg
Vom Parkplatz an der Rechtskurve der Grödnerjoch-Passstraße über den bewaldeten Hang auf spärlichen Steigspuren nach rechts unter die Westwand. Einstieg bei der Rampe die schräg hinauf zum Y-Riss führt (½ Stunde).
Abstieg:


a) Vom Ausstieg über die Gipfelwiese auf schwache Steigspuren schräg in östlicher Richtung ins Val Gralba queren, ohne dabei in den Talgrund abzusteigen. Auf der anderen Seite des Kessels quert man zwischen den Blöcken, unterhalb der hohen Felswände, um schließlich durch eine nach links verlaufenden, tiefen Rinne, über Felsblöcke und Schutt, nach Süden hinabzusteigen. Durch eine weiteren Rinne in westlicher Richtung, einige Felsstufen überwindend (Passagen bis 3), dann auf der Pfadspur der Sportklettersektoren durch die Latschen zum Wasserfall hinab. Unterhalb der Mëisules-Wände nun über Wiesen zum Einstieg ansteigen und auf dem Zustiegsweg zum Parkplatz zurück (1¾ Stunden).


b) Über die Route abseilen. 5 x bis 60 m zum Einstieg hinab. Nun auf dem Zustiegsweg zum Parkplatz zurück (¼ Stunden).

 

 

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