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20.03.2013

Langkofel – Pilastro Magno

von Giorgio Travaglia - Ivo Rabanser

Am 8., 9. und 10. Jänner 2013 haben Giorgio Travaglia und Francesco Milani das erste Mal die Route “Pilastro Magno” im Winter bewältigt. 1993 wurde die Route nordöstlich des Langkofels von Ivo Rabanser und Marco Furlani erstbegangen.

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Seit Anfang des Winters warten wir auf den perfekten Tag zum Starten. Schon einmal fuhr ich bis Lecco zu meinen Freunden Stefano und Francesco, aber nach reiflicher Überlegung haben wir entschlossen eine andere Zone zu wählen. Das Wetter in den Dolomiten war nicht optimal.

Aber dieses Mal scheinen die Konditionen perfekt, gute Temperaturen, schönes stabiles Wetter und keinen Schneefall seit einigen Tagen. Wir müssen uns rasch entscheiden und die Situation ausnutzen, denn die Berge entscheiden wann sie begehbar sind, nicht wir.

Nur Francesco wird mich begleiten. Wir entscheiden uns den Langkofel zu besteigen, denn ich arbeite an diesem Projekt schon ein ganzes Jahr lang. Um 7 Uhr früh starten wir in Richtung Einstieg, mit unserem Rucksack unter einem strahlenden Himmel. Wir überqueren die Steinerne Stadt wo ich vor 10 Jahren meine ersten Kletterversuche wagte.

Nach den ersten kleinen Schwierigkeiten erreichen wir endlich den Einstieg. Wir haben unser Werkzeug auf das Minimum reduziert: Ein Paar Steigeisen, einen Eispickel und nur ein Paar Kletterschuhe für zwei. Ich werde mich um die vertikalen Seillängen kümmern mein Partner hingegen wird sich um die Seillängen welche mit Schnee bedeckt sind kümmern. Die erste Seillänge wird Francesco übernehmen.

Im Schatten starten wir über einigen Seillängen. Unser Ziel für heute ist einen Platz zum biwakieren auf halbem Weg zu finden. Die Dunkelheit und der kalte Nordwind überrascht uns noch während dem Klettergang. Ich positioniere zwei Haken und helfe meinem Partner. Die ganze Nacht lang ist es windig, wir haben kein Wasser und mit unserem Ofen können wir auch nichts anfangen. Ich schmelze ein wenig Schnee in einer Flasche im Schlafsack. Diese Technik hatte ich schon im Jahr zuvor mit Erfolg bei schlechteren Bedingungen durchgeführt.

Am nächsten Tag starten wir schon sehr früh und nach einigen schwierigen Seillängen können wir endlich aufatmen und windstill frühstücken. Wir überqueren einen kleinen Kamm, einen Kanal und eine Quere welche im Sommer kein Thema wäre, aber jetzt mit Schnee eine große Überwindung ist. Dann weiter nach rechts über gelbe Wände.
Nachmittags erreichen wir den letzten Kamm. Wir suchen uns eine gute Lage zum biwakieren damit wir nicht von der Dunkelheit überrascht werden. Endlich essen und trinken wir und haben eine ruhige windstille Nacht in der wir richtig ausruhen können.

Am morgen ist der Himmel ein wenig bewölkt und verweigert uns einige warme Sonnenstrahlen. Wir klettern in Richtung Gipfel. Der Weg ist voller Schnee aber Francesco führt uns unbeschwert hoch. Um ein Uhr sind wir oben.
Die Spuren welche Adam und Hubert bei einer anderen Kletterroute hinterlassen haben, helfen uns sehr beim Abstieg weiter. Wer jemals auf dem Langkofel geklettert ist weiß, dass man nach dem Aufstieg nur die halbe Arbeit hinter sich hat.

Abends sind wir bei Ivo Rabanser zu Gast. Er hatte 1993 die Route eröffnet und feiert unseren großen Erfolg mit.

Giorgio Travaglia

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