Detail

18.07.2017

Besteigung des Glückturms 2493 m - "Via de chei da dlait" (Nordwand)

von Ivo Rabanser

Dieser weitgehend unbekannte Anstieg bietet eine rassig schöne Kletterei durch den zentralen Wandbereich, unmittelbar rechts des markanten weißen Felsausbruches. Dabei wird mit geschickt ausgetüftelter Linie ein System schräger Verschneidungen einander verbunden.

Pùezgruppe
Glückturm 2493 m
»via de chei da dlait« (Nordwand)

Erste Begehung:
Ivo Rabanser, Stefan Comploi und Roman Senoner, 23. Juni 1991


Schwierigkeit:
VI+ (eine Passage), VI und VI- (in drei Seillängen), meist V+ und V (oder VI/A0)


Wandhöhe / Zeit
280 m / 9 Seillängen / 5 Stunden
Charakter

 

Das Gestein durchgehend von prächtiger Beschaffenheit, lediglich in den ersten zwei Seillängen noch wenig ausgeputzt. Eindrückliche Passagen wie die Bilderbuchverschneidung in der siebten Seillänge, die einen unerwartet eleganten Ausstieg von einer überhängenden Zone vermittelt. Die Benennung (= Weg von den dort drinnen) bezieht sich in selbstironischer Weise auf die hintersten Bewohner des Grödentals.


Bei der ersten Begehung wurden 11 Normalhaken verwendet. Später ist die Route sanft nachsaniert worden. Während die schwierigsten Passagen relativ gut abgesichert sind, lässt die Haken- und Sanduhrendichte in den leichteren Abschnitten merklich nach und erfordert Spürsinn für die günstigste Wegfindung. Der landschaftlich herrliche Abstieg über die Gipfelwiesen zur Steviahütte und hinab zur Juachütte rundet den Anstieg zu ein gefälliges Gesamterlebnis auf.


Material:
Standplätze mit gebohrten Ringe eingerichtet, in den schwierigsten Passagen vereinzelte Haken sowie zahlreiche bereits gefädelte Sanduhren vorhanden. Dazu sind Stopper und ein Satz Cams erforderlich.


Einstieg:
Vom Daunëi-Parkplatz (1758), von Wolkenstein auf Fahrstraße zu erreichen, auf dem Waldweg zur Juachütte (1905). Weiter dem Steig (Mark. 4) folgen und nach etwa 500 m links auf einer Pfadspur, erst über Wiesen und dann durch den Wald, bis unter den Felsausläufen der Stevia ansteigen. Nun durch die Latschen nach links und auf Steigspuren unter dem Glückturm queren. Zuletzt auf der Schutthalde mühsam hinauf zum Einstieg, vor dem offensichtlichen Wandausbruch, bei einer feinen Verschneidung mit Sanduhrschlinge (1¾ Stunden).


Abstieg:
Ostseitig über grasdurchsetzte leichte Felsen in den Sattel hinab und auf Steigspuren durch eine Rinne zur Stevia-Hochfläche aufsteigen. Über die herrlichen Wiesen linkshaltend hinab zur Steviahütte (2312 m). Nun auf dem Wanderweg (Mark. 17) runter und kurz zur Silvesterscharte aufsteigen. Weiter hinab zur Juachütte und zurück zum Daunëi-Parkplatz (1¾ Stunden).

 

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